Lebensraum gestalten (erstes 7D-Haus 2009)
Ein Bauherr aus der Immobilienbranche rief Max an, weil ihn eines seiner realisierten Projekte überzeugt hatte. Auf einem freien Hügel, weit über der Landschaft, sollte ein Wohnhaus für seine Familie mit drei Kindern entstehen. Es gab bereits Entwürfe—und sie hinterließen vor allem Unsicherheit. Max wollte diese nicht sehen. Unbefangen beginnen, frei denken: nur so, meinte er, ließe sich finden, was wirklich stimmig ist.
Gemeinsam legten sie das Raumprogramm frei, sprachen über Wege im Alltag, über Rückzugsorte und Begegnungsräume, über Arbeit, Spiel und Schlaf. Werte traten hervor, klare Prioritäten. In aller Kürze tasteten sie die Resonanzqualitäten ab—genug, damit die Bauherren spürten, warum die bisherigen Pläne nicht zu ihrem Leben passten und warum sie für neue Lösungen bereit waren.
Der Auftrag ging an Max. Einige Eckpunkte standen fest: ein flaches Dach, ein Kellergeschoss in die Hanglage gelegt, eine Garage, ein barrierefreier Zugang ins Wohngeschoss und eine Konstruktion in Massivholz. Mit den erstellten Grundlagen konnten die Bauherren fortan prüfen, ob jeder Schritt dem entspricht, was ihnen wichtig war.
Nachdem mehrere Varianten geprüft wurden, entstand über drei konzentrierte Monate eine eingeschossige Variante mit Keller und Flachdach—nüchtern durchdacht, zurückhaltend in der Geste, im Hang gut integriert.
Das Ergebnis war funktional, ästhetisch und entsprechend den Werten der Familie. Gebaut wurde in Massivholz, ruhig, warm und dauerhaft.
Zehn Jahre später sagte der Bauherr in einem Vortrag von Max: „Es ist genau das Haus, das ich wollte. Das schönste, das Max bis dahin realisiert hat.“ Max lächelte; für ihn ist stets das zuletzt Gebaute das Beste—weil jeder Weg die Summe der bisherigen Wege enthält. 2022 durfte er für die Familie der Tochter des Bauherrn ein weiteres Haus entwerfen; 2025 steht es kurz vor der Fertigstellung.
Gern erzählt der Bauherr, der Entwurf sei in einer Woche entstanden. Tatsächlich waren es über drei Monate Arbeit: Varianten, Gespräche, Verwerfungen; Irrwege, die man früh stoppte; Entscheidungen, die man bewusst traf. Genau darin lag die Qualität: im geduldigen Schärfen, bis das Notwendige selbstverständlich wurde.
Erweiterte Blickwinkel führen zu langfristigen Lösungen. Und langfristige Lösungen wirken leise—weil sie zeitlos und selbstverständlich sind.
