Eine Kundin aus den Wirkwegen kontaktierte Max für den Entwurf eines Hauses auf grüner Wiese.
Interessant war ihre Ausgangslage: Sie verfügte über drei bewohnbare Lebensräume – und wohnte doch in einer Mietwohnung des Arbeitgebers. Das neu gekaufte Grundstück sollte ihr vierter Lebensraum werden.
Zunächst klärten sie die klassischen Projektrahmen: Funktionen, Räume, Budget, Zeit. Die persönlichen Anforderungen legten sie daneben. Die Resonanzqualitäten erkundeten sie diesmal in einem separaten Wirkweg in der Jadur – behutsam, mit Blick- und Lichtwinkeln, die mehr zeigten als Grundrisse.
Dabei lösten sich alte Bilder vom Wohnen; neue Bilder tauchten auf und ließen sich integrieren. Mit diesem erneuerten Blick sah die Kundin ihre vorhandenen Lebensräume anders – und blieb an einem hängen: dem dritten, leerstehenden, einem Einfamilienhaus in bester Lage.
Sie fuhr hin, öffnete die Tür, atmete – und wusste. Plötzlich erfüllte dieses Haus alles, was sie suchte: Lage und Weitsicht, Garten, Geräumigkeit, Gemütlichkeit. Der geplante Entwurf, der Neubau auf der Wiese – obsolet. Der Auftrag löste sich nicht durch Geschwindigkeit oder den üblichen linearen Weg, sondern über einen **breiteren Jadurweg**: ressourcenschonend, stimmig, effizient.
Für Max war es eine weitere Bestätigung des neuen Zugangs. Und für die Kundin eine leise Erkenntnis: Ein „neuer Lebensraum“ kann auch Flucht sein – eine Aktivität, die das Ankommen nur verzögert.
